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Vorwort und Index

Wieso? Weshalb? Warum?     Was? Wer? Wo?

Artikel


TV Sonderband: Ivanhoe Walter Scott: Ivanhoe (Buchausgabe) François Walthéry: Ivanhoe Richard und Elizabeth Taylor: Ivanhoe

Walter Scott: Ivanhoe

Ein Klassiker des historischen Romans
Sir Walter Scott, der Verfasser des Romans "Ivanhoe", wurde 1771 geboren. Seine Romane machten ihn zu einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit und brachten ihm die Bewunderung von Dichtern und Schriftstellern in ganz Europa, gerade in Frankreich und den deutschsprachigen Ländern, ein. Vor allem gilt er (neben Alexandre Dumas (père) in Frankreich) als einer der Erfinder des historischen Romans. So galt der Untertitel seines ersten Romans für lange Zeit als Kriterium für die Definition eines "historischen" Romans: ein Abstand zwischen der Gegenwart des Autors und dem behandelten Thema von mindestens sechzig Jahren. Dazu kommen die Konstruktion eines sogenannten "mittleren Helden" als Protagonist und Vermittler des Geschehens zum Leser/zur Leserin und die bei Scott durchgängig erkennbare Intention, das Wissen um die Vergangenheit als wichtigen Aspekt im Gegenwartsbewusstsein, im kulturellen Gedächtnis zu verankern. (hjk)
>> Hier den Artikel zu Ivanhoe herunterladen (Stand: 28.03.2023)

 
Les Chroniques du Bestiaire Discord Frontend Comicbeispiel Midjourney 2 Comicbeispiel Midjourney 3

Comics machen mit KI

Midjourney malt Comicpanels
Steve Coulson sorgt mit einem Comic für Aufmerksamkeit, den er von einem KI-Programm hat zeichnen lassen: "The Bestiary Chronicles" bzw. "Les Chroniques du Bestiaire" (Abb. ganz links) ist der Titel der Dystopien, deren Bilder er vom Programm Midjourney erzeugen ließ. Darin geht es um Sichten in eine zukünftige Welt, die wegen einer Wasserstoffbombenexplosion von monströsen Mutantenreptiloiden angegriffen wird. Monster und Drachen und Echsen kann Midjourney gut. – Seit März 2023 läuft die Version 5 von Midjourney, mit der man zum Beispiel beliebige Seitenverhältnisse für seine Bilder festlegen kann. Über das Bedienprogramm Discord (Abb. 2. v. l.) wird Midjourney mit Bildwünschen gefüttert, die man auch in Deutsch formulieren kann (zum Beispiel: "/imagine Zwei Ritter reiten auf ihren Pferden zu einer Burg in den Bergen, die an einem See liegt"). Die Ergebnisse überraschen. Innerhalb von zwei Tagen hat man genug gelernt und ausreichend Material für einige Comicseiten zusammen (siehe Download unten und Abb. 3. v. l.). – Sehr bald werden aber auch die Schwierigkeiten sichtbar, mit denen offensichtlich auch Coulson zu kämpfen hatte. Die Texte zu dem Szenario, das einem vorschwebt, muss man oft den KI-Resultaten anpassen und selbst in die Panels lettern. Das Aussehen von Figuren, Hintergründen und Gegenständen verändert sich trotz gleicher Befehle wegen der systemimmanenten Zufallsprozesse der KI von Panel zu Panel. Zum Beispiel sieht die Gräfin im u.a. Beispiel-Comic auf Seite 1 und Seite 4 verschieden aus. Den Rittern werden jedes Mal andere Helme, Ausrüstungen und Pferde zugewürfelt. Diese Anschlussfehler muss man geschickt zu vermeiden suchen oder durch Retuschen ausmerzen. Manche Figuren sehen aus, als wären sie leicht abgewandelt von Vorlagen natürlicher Zeichner übernommen worden, was den Vorwurf begründet, hier werde plagiiert (Abb. oben rechts). Doch ohne Zugriff auf eine Datenbank mit von Naturintelligenzen gemachten Bildern (hier in Abb. oben rechts von ganzen Comicseiten!) würde diese KI nicht funktionieren und der Spaß wäre vorbei. (adi)
>> Beispiel für einen Hauruck-Midjourney-Comic hier herunterladen (Stand: 22.03.2023)
>> Beispiel für eine in anderem Stil generierte Midjourney-Comicseite herunterladen (Stand: 23.03.2023)

 
Woyzeck von Andreas Eikenroth Skizze von Georg Büchner durch Alexis Muston um 1835 Skizze Georges Danton Andreas Eikenroth: Dantons Tod, Edition 52 2023

Büchner-Zyklus von Eikenroth

Woyzeck, Lenz und Dantons Tod
Als dritter Band von Büchner-Literaturadaptionen ist nun "Dantons Tod" in der Edition 52 erschienen. Im Abstand von je zwei Jahren brachte Andreas Eikenroth seine grafischen Inszenierungen von "Woyzeck", dann "Lenz" und jetzt "Dantons Tod" heraus. Diese drei Werke Georg Büchners (1823-1837) dürften neben "Leonce und Lena" so manchem noch aus dem Deutschunterricht bekannt sein, wenn es um die Literatur des Vormärz ging, also der Zeit von etwa 1830 bis 1848, als revolutionäre Bestrebungen mehr Freiheiten für das Volk forderten. Nachdem Büchner auf dem Flugblatt "Der hessische Landbote" 1834 seine berühmte Formel "Friede den Hütten, Krieg den Palästen!" druckte, musste er in die Schweiz fliehen, wo ihm nur noch wenig Lebenszeit blieb. – Eikenroth setzte in seiner besonderen, mit Simultandarstellungen arbeitenden, gut lesbaren grafischen Art Büchners Arbeiten werkgetreu um. Das Drama "Dantons Tod" um die Vorgänge bis hin zur Hinrichtung Georges Dantons führt hinter die Kulissen der Auseinandersetzung mit den Ansichten Robespierres während der zweiten Phase der französischen Revolution. – Die Besonderheiten von Eikenroths Adaptionen zeigen die hier angebotenen Vortrags-Folien auf. (Abb. v.l.n.r. Woyzeck (AE 2019), Georg Büchner (Alexis Muston, um 1835), Georges Danton (Pierre-Alexandre Wille zugeschr., 1794), "Dantons Tod" (AE 2023))
Die VHS Aachen zeigt im März und April 2023 eine große Vitrine mit Eikenroths Arbeiten. (adi)
>> Vortrags-Folien hier herunterladen (Stand: 12.03.2023)
Hier weiterlesen zu:
>> Stadtbibliothek Wuppertal: Woyzeck und Lenz adaptiert

 
Achim Greser, Johannes Janssen, Heribert Lenz Ausstellung Günter Mattei Greser & Lenz Aufsteller Dialog

Alles erlaubt?

Greser & Lenz im Wilhelm-Busch-Museum
Was darf Satire? Dieser Fragestellung geht eine Ausstellung am Beispiel der Karikaturen von Greser & Lenz im Museum Wilhelm Busch in Hannover ab März bis Juni 2023 nach. Das interessiert auch beim Comic, wenn man etwa an Joe Saccos Satire "BUMF" oder Walter Moers' "Es ist ein Arschloch, Maria" denkt. – Am ersten Tag der Werkschau standen die beiden Zeichner (linkes Foto, Achim Greser 1. v. l., Heribert Lenz 3. v. l.) zusammen mit dem Kurator der Ausstellung, Dr. Hiram Kümper, und dem Leiter der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, Dr. Johannes Janssen (linkes Foto, 2. v. l.), Rede und Antwort. Dank der Sponsoren konnte das Museum 84 Arbeiten von Greser & Lenz ankaufen. Janssen stellte fest, dass Satire alles erlaubt sein müsse. Man unterstütze Ausstellungen wie diese auch gerade deswegen, weil sie nicht bloß "eine Verlängerung bürgerlichen Amüsements" seien. Kümper kritisierte, dass sich an die Aussage "Was darf die Satire?   Alles." von Kurt Tucholsky (man lese bei Wiki nach) oft ein "aber" anschlösse. Nachdrücklich betonten Kümper und Greser, dass Satire nicht eingeschränkt werden dürfe, sonst bliebe sie eine solche ihrem Wesen nach nicht. Greser beschrieb einen möglichen Eingriff in die Freiheit der Satire bildhaft wie eine "Faust auf Schmetterling". Lenz erwähnte Grenzbereiche der Satire im Hinblick auf Beleidígungen, die justiziabel sind (siehe Böhmermann-Affäre, Satire vs. verbotener Schmähkritik). Man wolle als Satiriker den gesellschaftlichen Fortgang "nicht nur Moralwärtern" überlassen, wozu Greser auf die "bubenhafte Lümmeligkeit" von Max und Moritz hinwies, die sich ebenfalls gegen das wandten, was ihnen nicht passte. – Bei der F.A.Z. fühlen sich die beiden Zeichner gut aufgehoben, da diese als Stiftung den "freien Geist" böte, der ihnen auch ihre Mohammed-Karikaturen abzudrucken erlaubte. Dass der Staatsschutz anschließend ihr Atelier untersuchte, diente nicht dem Aufdecken eines Vergehens, sondern dem Schutz der beiden vor etwaigen Anschlägen. Ihre damalige, bewachte Ausstellung wurde dann zur "sichersten Witzbildschau". – Das Besondere an der jetzt im WBM beginnenden Ausstellung von Greser&Lenz-Karikaturen sind die zugehörigen Leserbriefe, die neben den Exponaten angebracht sind. Die Reaktionen der Leserbriefschreiber sind teils amüsierend, teils erschreckend. Greser & Lenz stehen zum Dialog bereit (rechtes Foto). – Im oberen Ausstellungsraum werden ebenfalls bis Juni 2023 beeindruckende Zeichnungen von Günter Mattei gezeigt (Foto in der Mitte), auch die mit Banane. (adi)
Hier weiterlesen zu:
>> Das Wilhelm-Busch-Museum hat eine neue Leiterin

 
Lederstrumpf Band 2, All 2021 Maid Marian, Tiberius 2023 Johanna von Orleans, ILC 2021

Neues von den legendären Helden

Auf dem Laufenden bleiben
Robin Hood, Klaus Störtebeker, die drei Musketiere, Lederstrumpf, Jim Hawkins und John Silver oder König Artus – sie alle leben fort in Büchern, Comics und Filmen. Und diese Unsterblichkeit bedeutet eben auch, dass es immer mal wieder Neues von ihnen zu berichten gibt, ob es nun aktuelle mediale Auftritte sind oder andere Anlässe, sich ihrer einmal wieder zu erinnern – oder auch neue (und vielleicht überraschende) Fundstücke, Ergänzungen, Übersehenes (bedauerlich, aber auch das soll vorkommen) oder die Korrektur von Fehlern in den bisherigen Ausführungen. Für solche Nachträge soll hier nun ein erstes Mal der Platz sein, und zwar in – sofern betroffen – historisch-chronologischer Reihenfolge. Mit kurzen Anmerkungen werden zudem die Ausarbeitungen zu den Heiligenlegenden, Surcouf und Slatin Pascha ergänzt.
>> Hier die Neuigkeiten zu den legendären Helden herunterladen (hjk)

 
Sandman-Heft Nummer 1 Sandman 1, Panini 2007 New York World's Fair Comics Nummer 1 Netflix-Serie Sandman

Sandman

Gaimans große Grafiknovelle
Das Erscheinen der ersten Staffel einer erfreulichen Verfilmung der Grafiknovelle "The Sandman" bei Netflix, ist nicht nur Anlass, den ersten Sandman-Band "Präludien & Notturni" nochmals zu lesen. Vielmehr interessiert auch der Vergleich der Filmepisoden mit der Comic-Vorlage. Was lässt man im Film aus, was fügt man hinzu? Auf welche Details und Anspielungen muss verzichtet werden, weil der Comicleser mehr Zeit zum Lesen und Hin- und Herblättern hat? Welche Einfälle fügt man im Film hinzu, um die Erzählung unmittelbar verständlich zu machen? Der Autor von "The Sandman", Neil Gaiman, behielt die Kontrolle über die Filmadaption und arbeitete als einer der Produktionsleiter an deren Verwirklichung. – Die 75 Sandman-Hefte erschienen von 1989 bis 1996. Bereits etwa 1996 verbreitete sich im Netz die Sammlung "The Annotated Sandman" von Greg Morrow, die auch heute noch hilfreiche Anmerkungen zu allen Sandman-Heften der Hauptserie liefert. Diese Sammlung an Hinweisen wurde später von Ralf Hildebrandt betreut und angeboten, bis dessen Server etwa 2021 ins digitale Nirvana verschwand. Die jeweils passenden "Annotations" sind den folgenden DIN-A3-Plakaten angefügt und ergänzt worden, darunter Hinweise auf Wesley Dodds, dem ersten Sandman von 1939. (adi)
Hier Plakate herunterladen zu:
>> Sandman 1: Der Schlaf der Gerechten (Stand: 10.12.22) und
>> Sandman 2: Gastgeber mit kleinen Fehlern (Stand: 10.12.22) und
>> Sandman 3: Träum einen Traum von mir (Stand: 20.1.23) und
>> Sandman 4: Hoffnung in der Hölle (Stand: 17.1.23) und
>> Sandman 5: Passagiere (Stand: 20.1.23).
 
>> Hier die Sandman-Annotations herunterladen (ZIP-Datei, Stand: etwa 2007?).

 
Plakat Ritter der Tafelrunde mit Robert Taylor und Ava Gardner Programmheft Prinz Eisenherz Die Schlümpfe und die Zauberflöte Filmprogrammheft Unter schwarzem Visier

König Artus

Die Ritter der Tafelrunde
In Comic und Film sind König Artus mit seinem Hof in Camelot und seinen Rittern Lancelot, Parzival, Gawain, Iwein, Erec usf. in einem Ausmaß präsent, das einem besonders deutlich wird, wenn man sich die Mühe macht, einige Monate lang alles zusammenzutragen und anzusehen, was bei uns zum Thema Artus und seiner Tafelrunde in den Regalen liegt oder bei den Händlern erhältlich ist. Allein der Comicstapel erreicht eine Höhe von nahezu zwei Metern. Die Sichtung aller Filme dauerte Monate. Wegen dieses großen Umfangs, veröffentlichen wir den Artikel zu König Artus in zwei Teilen. Der erste Teil stellt die Artus-Comics, der zweite die Artus-Filme vor. Beide Dokumente sind recht lang (109 und 103 Seiten) und das Herunterladen wird daher eventuell einige Zeit dauern.
>> Hier den Artikel zu den Artus-Comics herunterladen und
>> hier den Artikel zu den Artus-Filmen herunterladen. (hjk)

 
Billy Jenkins als Cowboy Stützen der Weimarer Republik Billy Jenkins im Kugelhagel

Billy Jenkins

Hommage an einen Zirkusartisten und Romanhelden
Billy Jenkins – sein Ruhm ist mittlerweile ein wenig verblasst, an seine Person erinnern sich vermutlich nur noch wenige Menschen, aber sein Name ist unvergessen, ist untrennbar verbunden mit den Wildwest-Groschenheften der 50er Jahre, ein Synonym geradezu dafür (auch wenn es natürlich weitere Helden dieser trivialen Geschichten gab). Sein Name steht für Abenteuer im Westen Amerikas, im 19. Jahrhundert, im frühen 20. Jahrhundert, für Abenteuer, die ihr Protagonist – ganz wie einst Karl May – nie wirklich erlebt hat. Ihm hat Rainer Gabriel als Autor und Zeichner jetzt eine Hommage gewidmet, eine ebenso kompetente wie liebevolle Arbeit, die das Leben des Zirkusartisten Otto 'Billy Jenkins' Rosenthal nachzeichnet. Bei einer Tournee mit dem Circus Busch durch das besetzte Polen erlitt Rosenthal 1940 durch einen Angriff von Partisanen schwere Verluste und Verletzungen. Trotzdem kam er wieder auf die Beine und zog später mit einer eigenen Wild-West-Show durchs Land.
Hier zu Billy Jenkins weiterlesen (hjk)

 
Erlangen Comic-Salon Messebesucher Halle B Erlangen Comic-Salon Angebot Comichändler Halle A Erlangen Comic-Salon Podium Fachmagazine

Comic-Salon Erlangen 2022

Messezelthallen und Fachgespräche
Der Veranstalter des Comic-Salons zeigt sich sehr zufrieden. Rund 30.000 BesucherInnen seien an den vier Tagen gekommen, was zu den Rückmeldungen der Verlage passt, die von "leicht höheren Umsätze" (Carlsen) bis zu "mehr verkauft als jemals zuvor" (avant) reichen. Das Angebot an die Besucher der drei Messehallen ist enorm. Von kleinauflagigen Liebhaberstücken bis zur Massenzeichenware und zu Merchandise-Artikeln, von antiquarischen Alben bis zu voluminösen Sammelbänden lässt sich vieles finden und – vor allem – vor dem Kauf ansehen oder auch von den KünstlerInnen signieren. Die Warteschlange vor dem Carlsen-Signiertisch von Émile Bravo ("Spirou und Fantasio Spezial") in Halle A ist reichlich lang, bei anderen Verlagen in dieser Halle sieht es ebenso aus. In Halle B steht eine lange Schlange vor dem Schreiber & Leser-Tisch bei André Taymans ("Caroline Baldwin"). Nicht einmal die Hälfte der Messebesucher tragen eine FFP2-Maske, man verlässt sich wohl auf seinen Impfschutz und sein Glück. Der Veranstalter kämpft unterdessen mit so vielen coronabedingten Ausfällen bei seinem Personal, dass es eng wird, vor allem beim kommenden Abbau der Zelte. In einigen Räumen wie in der Orangerie oder den Räumen der Universität wird auf FFP2-Maske bestanden. Das scheint auch kein Problem zu sein, wie man zum Beispiel in der Orangerie bei der Diskussion über den Stand der Comic-Fachmagazine bemerkt (Foto rechts). Alex Jakubowski befragt Gerhard Förster von der "Sprechblase", Matthias Hofmann von "Alfonz" und Volker Hamann von der "Reddition" nach den Charakteristika ihrer Publikationen. Jede richte sich an eine besondere Leserschaft, die die angebotenen Fachartikel in Papierform erwarten. Ein entsprechendes, papierloses Angebot im Internet ließe sich vielleicht mit einer Bezahlschranke oder durch Werbung finanzieren. Man frage sich, wie die Situation in zehn Jahren aussehen wird, wenn die "haptisch" Lesenden, wie Gerhard Förster die Papierleser nennt, weniger werden. Einen besonderen Beifall erhält der anwesende Heiner Jahncke für seine Expertise und jahrelange Mitarbeit bei den Fachartikeln. (adi)
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>> Erlangen 2022: VorbilderInnen, Populäre Bilder, Mawil
>> Erlangen 2022: Max-und-Moritz-Preise
>> Erlangen 2022: Ministerpräsident mag Comicmuseum
>> Erlangen 2022: Gelungene Ausstellungen
>> Erlangen 2022: Comics aus Afrika, ICOM-Preise, Jaja-Wohnzimmer
>> Erlangen 2022: Einrichtung der Zelthallen
>> Erlangen 2022: Volles Programm voraus

 
Hermann Comichändler Eckart Schott Deine Mutter als Zombie!

Intercomic - Comicmesse Köln Mai 2022

Sie handeln wieder
Bei frühsommerlichem Wetter startete nach längerer Pause die Intercomic in der Stadthalle in Köln-Mülheim wieder zu einem langem Börsentag. Mit Applaus wurde Hermann ("Comanche", "Duke", "Die Türme von Bos-Maury") gefeiert, der an gleich zwei Signierständen zu Gast war. An den Ständen der Comichändler stapelten sich die langvermissten Kisten und Kartons mit Raritäten und vielen Comics zu Schnäppchenpreisen. Verlage wie Salleck oder All zeigten ihre Neuerscheinungen im Foyer, andere reihten sich in fünf Gängen im großen Saal der Stadthalle zwischen Händler- und Zeichnertischen ein. Im Vergleich zur Intercomic vor der Pandemie war die Börse zwar kleiner, aber gut besucht. Auch schon bevor es im Foyer und im Saal enger wurde, setzten die meisten Besucher aus freien Stücken ihre Maske auf: vorbildlich. Bei den Zeichnern bot Timo Grubing angesichts des nahenden Muttertags an, die Mutter als Zombie zu zeichnen, während Rudolph Perez im bereits 25. Zebra-Sonderband weise daran erinnerte: "In der Tusche liegt die Wahrheit" (Fotos v.l.n.r.: Hermann Huppen, Comichändler, Eckart Schott (Salleck Publications), Timo Grubing). (adi)

 
Ukraine: Taras Bulba Ukraine: Panzerkreuzer Potemkin Treppe Ukraine: Mit Feuer und Schwert Ukraine: Holodomor - Bittere Ernte

Ukrainische Geschichte in Film und Comic

Gegen die Fremdherrschaft
Mit der Kiewer Rus, gegründet von nach Südosten vordringenden Wikingern, stellt ein wesentlicher Teil der heutigen Ukraine die Keimzelle des späteren russischen Reiches dar, nahm aber dennoch in der Folgezeit eine eigenständige Entwicklung, die über lange Phasen der Fremdherrschaft und dadurch bedingte Teilungen – von der Goldenen Horde über Litauen und Polen bis zum Zarenreich und der Sowjetunion – zur Herausbildung eines ukrainischen Nationalbewusstseins im 19. Jahrhundert führte. In dieser langen Zeit sind die russische und die ukrainische Geschichte in vielfacher Weise miteinander verknüpft. Eine Reihe von Filmen und Comics liefern uns dazu Denkanstöße. (hjk)
Artikel Ukraine Film und Comic herunterladen

 
Dorian Gray Knesebeck Dorian Gray Alan Ford Dorian Gray Film 1945

Das Bildnis des Dorian Gray

Ewige Jugend, dauerhafte Schönheit
Ein Porträt, das die Spuren des Alters und des Lebenswandels übernimmt, während der Porträtierte auf ewig jung und schön erscheint, dieses Motiv regte viele Comic- und Film-Autoren an, sich an eine Adaption des Romans von Oscar Wilde zu setzen, mal in ernsthafter, mal in scherzhafter Weise. Die seitenstarke Comic-Adaption von Amálie Kovárová und Petr S’rédl, die 2021 erschien, ist Anlass, auf immerhin zwei Dutzend Comics einzugehen, die sich in den letzten Jahrzehnten ab 1956 mit dem lasterhaften Leben des Londoner Lebemannes beschäftigten. Auch über Verfilmungen wird einiges angemerkt, eine Liste der Filme gibt es gleich hier. (adi)
Artikel Das Bildnis des Dorian Gray herunterladen

 
Schatzinsel Petzi Schatzinsel Long John Silver Schatzinsel Arena

Die Schatzinsel

Mit Long John Silver zur fast verlassenen Insel
Natürlich ist Die Schatzinsel nicht in erster Linie ein Film, sondern ein Roman, die literarische Vorlage für eine ganze Reihe von Verfilmungen, aber auch von Comic-Adaptionen und Übertragungen in andere Medien. Als Roman ist Die Schatzinsel ein klassisches Beispiel jener Bücher, mit denen man die längst zum Klischee gewordene Erinnerung verbindet, sie nächtens im Licht einer Schattenlampe unter der Bettdecke gelesen zu haben (als ob nicht schon die Eltern das gemacht hätten und deshalb im Bilde waren). Der Originaltitel des Romans lautet Treasure Island und ist schon fast eine eingetragene Marke. (hjk) Artikel Die Schatzinsel herunterladen

 
Sammelbild Störtebeker-Album Störtebeker Ralswiek 1997 Störtebekers Schädel

Klaus Störtebeker

Zwölf Meter kopflos
In erster Linie ist in unserer Wahrnehmung die Karibik des 16. bis 18. Jahrhunderts die Region, in der die Piraten ihr Unwesen trieben. Und die berühmten Piraten, Korsaren und Seeräuber waren demnach allesamt Engländer, ein paar Spanier oder Franzosen, vielleicht mal ein Holländer. Aber die Geschichte der Piraterie ist sehr viel älter, die Schauplätze finden sich in fast allen Ecken der Welt(meere). Einer dieser Schauplätze war im späten Mittelalter die norddeutsche Küste. Und genau hier finden wir den einzigen Deutschen, der als Pirat unsterblich wurde: Klaus Störtebeker. (hjk) Artikel Störtebeker herunterladen

 
Slatin Pascha Wüstenkrieger Slatin Pascha im Comic Slatin Pascha im Film

Slatin Pascha

Der Aufstand des Mahdi
Der Sudan heute – das ist nach wie vor ein Land andauernder Bürgerkriege, ein geteiltes Land, das nicht zur Ruhe kommt und wo es den beiden jetzt dort existierenden zwei Staaten nicht gelingt, ihre Probleme in den Griff zu bekommen, Probleme, die ihren Ursprung in den Tagen des Imperialismus und Kolonialismus haben, als europäische Staaten Afrika rücksichtslos unter sich aufteilten. Europäer im Sudan des 19. Jahrhunderts? Da fallen dem einen oder anderen vielleicht auch deutsche Namen ein: zuallerest vermutlich Karl May (1842–1912) und dann Eduard Karl Oskar Theodor Schnitzer (1840–1892), Emin Pascha, und Rudolf Slatin (1857–1932), Slatin Pascha. (hjk) Artikel Slatin Pascha herunterladen

 
Eiserne Maske Vier Musketiere La femme mousquetaire

Die drei Musketiere

Einer für alle, alle gegen Milady
Mögen auch längst nicht mehr so viele den dicken Wälzer mit den Abenteuern der drei (genaugenommen sind es ja vier) Musketiere, den verwegenen Helden aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts, oder gar die beiden weiteren Romane der Trilogie wirklich lesen. Dennoch gehören die in ihnen vorgestellten Motive dank gekürzter Fassungen, unzähliger Verfilmungen, Comics oder auch Bühnenstücken und sogar Musicals zu unserem gedanklichen Gemeingut. (hjk) Artikel Drei Musketiere herunterladen

 
Mutter Theresa Johanna von Orleans Sankt Ursula

Heilige

Heilig, heilig, heilig
Heilige als legendäre Helden? Nun, legendär sind viele von ihnen – nicht zuletzt, da ihre Taten, ja sogar ihr Leben in nicht wenigen Fällen gar nicht eindeutig belegt sind, vielleicht nur Legende sind. Und manche von ihnen, Männer wie Frauen, waren auch Helden und Heldinnen – oft nicht so sehr im herkömmlichen Sinn, sondern eher unter moralischen Aspekten. (hjk)
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Chingachkoog Der letzte Mohikaner Lederstrumpf im Film

Lederstrumpf

Politisch korrekte Indianer
Deerslayer, La Longue Carabine, Hawkeye, Pathfinder, Leatherstocking – all das sind die Namen, unter denen wir Nathaniel Bumppo kennen, eine mythische Figur der frühen amerikanischen Geschichte, eine literarische Schöpfung des Schriftstellers James Fenimore Cooper, der in ihm jenen Pionieren der frühen Siedlungsgeschichte ein unsterbliches Denkmal setzte. (hjk)
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Robert Surcouf Surcouf im Film Surcouf im Comic

Surcouf

Pirat für Napoleon
In Frankreich ist Robert Surcouf, als Kaperkapitän – sowohl Pirat wie Freibeuter – in den Napoleonischen Kriegen zu Ruhm gelangt, bis heute ein Held, von Legenden umwoben. Er hat vielfältige Spuren hinterlassen, in der erzählenden Literatur, im Comic und im Film. Überraschenderweise wurde ihm auch in Deutschland ein Kranz geflochten von dem eigentlich durch andere Schauplätze berühmt gewordenen Reise- und Abenteuerschriftsteller Karl May. (hjk)
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Marco Polo Comic Marco Polos Buch der Wunder Max & Luzie bei Marco Polo

Marco Polo

Übers Meer, durch die Wüste, bis weit nach China
Das "Buch der Wunder", in dem von den Reisen von Marco Polo berichtet wird, ist ein Beispiel dafür, wie eine Erzählung aus einer mittelalterlichen Handschrift bis in unsere Zeit herübergerettet wird und immer noch Verbreitung findet. Waren es im Mittelalter des 14. Jahrhunderts buchmalerische Ausschmückungen, so sind es in heutiger Zeit Werbecomics oder Zeichentrickfilme, die auf unsere Bilderwelt zu Marco Polo einwirken. (adi)
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Don Quijote gegen die Windmühlenflügel Don Quijote bei Clever & Smart Don Quijote bei flix

Don Quijote

Gegen Windmühlenflügel
Beim Kampf gegen die Windmühlenflügel wird es besonders deutlich: Sein Knappe Sancho Panza bemerkt, dass Don Quijote die Wirklichkeit nicht so wahrnimmt, wie sie ist. Durch das Lesen zu vieler Ritterromane gerät Don Quijote in eine eingebildete Welt und reitet nun als "Ritter von der traurigen Gestalt" durch die Lande. Das hört sich nach einer Steilvorlage für einen Vergleich mit heutigen "Querdenkern" an. (adi)
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Robin Hood Robin Hood als frühe Illustration Robin Hood im Film

Robin Hood

Mit Pfeil und Bogen grün und gerecht
Obwohl heute jedes Kind seine Geschichte – und auch den historischen Hintergrund – kennt, ist es doch sehr zweifelhaft, ob es sich bei ihm um eine historische Gestalt handelt. In der Geschichts- und Literaturforschung ist das zumindest immer noch umstritten. Sehr wahrscheinlich aber dürfte die Existenz historischer Bezüge für die literarische Überlieferung sein. (hjk)
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Ergänzende Liste: Wer spielt wen? in den Robin-Hood-Filmen (Stand: 26.1.2023)

 
Zorro im italienischen Comic Zorro im Film Fuchsis Zorro

Zorro

Hundert Jahre Z
Man erfuhr es beim Münchner Comicfestival 2019, in Fachzeitschriften und im Fernsehen: Der für Gerechtigkeit streitende Degenfechter reitet seit hundert Jahren durch das spanische Kalifornien. Passend zum Geburtstag entstehen neue Zorro–Comics jenseits der von Disney gewohnten Art, darunter "Lady Zorro" oder sogar eine Begegnung mit Dracula. (adi)
Vortragsfolien Zorro herunterladen

 
Rücksprung zum Anfang

Zeittafeln


Zeittafel 1965 Zeittafel 1965 (adi)
In Vietnamkrieg lässt US-Präsident Lyndon B. Johnson erstmals Nordvietnam direkt bombardieren, Charles de Gaulle bleibt französischer Staatspräsident, Ludwig Erhard wird wieder zum Bundeskanzler gewählt. Extreme Starkregenfälle führen mitten in Deutschland zur Heinrichsflut mit 16 Toten. Alexej Archipowitsch Leonow schwebt 12 Minuten an der Leine durchs Weltall. Ein französischer Satelliot wird nach Astérix benannt. Fritz the Cat von Robert Crumb taucht erstmals auf, Goofy wird durch Erdnüsse zu Supergoof und damit Disneys erster Superheld. Jidéhem arbeitet an "Sophie", der ersten Spirou-Serie mit einer weiblichen Hauptfigur, in Italien startet das "Linus"-Magazin unter anderem mit "Valentina" von Guido Crepax. In Großbritannien kommt "Trigan" von Don Lawrence und Mike Butterworth in die Läden. In Deutschland beginnen die "tollsten Geschichten von Donald Duck", die bis heute erscheinen. Und Bessy und Andy werden zwei Jahrzehnte lang in nahezu tausend Westernabenteuer verwickelt. Zeittafel 1965 herunterladen

 
Zeittafel 1964 Zeittafel 1964 (adi)
Der US-Präsident Johnson darf mit dem Vietnam-Krieg beginnen, Brasilien wird eine Militärdiktatur, Nelson Mandela kommt ins Gefängnis. DDR-Rentner dürfen Verwandte im Westen besuchen, Willy Brandt wird SPD-Vorsitzender, Fußgänger erhalten auf dem Zebrastreifen Vorrang vor den Autos. "Laurel und Hardy" heißen noch nicht "Dick und Doof", in "Lupo" erscheinen Asterix und Obelix als Siggi und Babarras, Robin Hood rettet Lady Janet. General Jack D. Ripper will den Atomkrieg, Professor Higgins setzt sich für eine gesittete Sprache ein und den Kinobesucher erwarten gleich vier Karl-May-Filme. In den US-Comics tauchen Daredevil und Dussel Duck erstmals auf. "MAD" beginnt mit seinen zusammenfaltbaren Backcovern. In Italien erscheint die erste Ausgabe von "Satanik", gezeichnet von Magnus, geschrieben von Max Bunker. Morris nennt in einem Artikel in "Spirou" die Kunst des Comic die "Neunte Kunst". Zeittafel 1964 herunterladen

 
Zeittafel 1963 Zeittafel 1963 (adi)
In Dallas wird John F. Kennedy erschossen, in Paris der Élysée-Vertrag unterzeichnet, Martin Luther King hält in Washington die Rede "I Have a Dream". Am Kiosk stellt man bei Comics vom Piccolo-Format auf Großbände um. Jürgen Kieser veröffentlicht den ersten "Fix und Fax"-Sammelband, Helmut Nickel zeichnet "Winnetou", Hansrudi Wäscher hat mehr als genug zu tun. Doctor Who beginnt seine Raumzeitsprünge, Freddie Frinton fragt am Silvesterabend erstmals "Same procedure as last year, Mylady?", die Mainzelmännchen kommen. Gitte will einen Cowboy als Mann. Manuela meint, dass der Bossa Nova schuld sei. Mit dem Titel "Les Schtroumpfs noirs" erscheint bei Dupuis das erste Schlumpfalbum, Asterix und Obelix treffen in Lutetia auf Idefix, Jean Giraud und Jean-Michel Charlier starten mit "Blueberry" in Pilote, wo auch Greg mit "Albert Enzian" anfängt. Im englischsprachigen Comic erscheinen 1963 erste Geschichten von Modesty Blaise, Doctor Strange, Doctor Octopus und dem Marvel-Sandman. Zeittafel 1963 herunterladen

 
Zeittafel 1962 Zeittafel 1962 (adi)
Während der Kubakrise schrammt die Welt knapp am Beginn eines Atomkriegs vorbei, in der Spiegel-Affäre steht die journalistische Unabhängigkeit auf dem Spiel und Charles de Gaulle bereitet den Weg zu einem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Einer Reihe von Ankäufen von Comicserien aus französischen und US-amerikanischen Quellen stehen nur wenige Neuveröffentlichungen von deutschen Comiczeichnern gegenüber. Die Beatles, die Rolling Stones und das Pumuckl beginnen ihre Karrieren, Marilyn Monroe singt zum letzten Mal öffentlich. Im Film suchen Banditen nach dem Schatz im Silbersee, die Meuterer von der Bounty nach einer Zuflucht und Jules und Jim nach Catherine. René Goscinny und Jean Tabary erschaffen den ehrgeizigen Großwesir Isnogud und im Album "Asterix als Gladiator" haben die Piraten ihren ersten Untergang. Zeittafel 1962 herunterladen

 
Zeittafel 1961 Zeittafel 1961 (adi)
Die Berliner Mauer wird gebaut, die Invasion in der Schweinebucht scheitert, die Franzosen stimmen für die Unabhängigkeit Algeriens. Der Verlag Walter Lehning versucht es mit Comicabenteuern im Urwald, bei den Rittern, im Western und mit Zeichentrickfiguren. Das dickste deutsche Wörterbuch wird nach 123 Jahren fertig, Perry Rhodan sorgt für Frieden mit der dritten Macht. Das Dorf soll schöner werden, Freddy Quinn schmachtet für La Paloma, Bill Ramsey für die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe. Guido Martina und Pier Lorenzo De Vita schicken Donald Duck als Odysseus übers Meer, bei den Peanuts taucht die lockige Frieda auf, Betty Kane wird das erste Batgirl, in Tintin beginnt Hergé mit "Juwelen der Sängerin". Carl Barks erzählt in "The Midas Touch" erstmals von den bösen Absichten Gundel Gaukeleys. Zeittafel 1961 herunterladen

 
Zeittafel 1960 Zeittafel 1960 (adi)
Der Verlag von Walter Lehning in Hannover ist mit seinen Comic-Neuerscheinungen weiterhin sehr rührig. Kaum ist die Piccolo-Ritterserie "Sigurd" beendet, geht es mit den Piccolos von "Falk" weiter. Zudem schickt er "Daffy" und mehrere Abenteuer-Serien neu ins Rennen um den jugendlichen Leser. Im "Afrika-Jahr" 1960 werden 18 Kolonien unabhängig. Chruschtschow hämmert mit seinem Schuh aufs Pult, eine U-2 wird abgeschossen, ein Vorläufer von GPS startet, John F. Kennedy gewinnt die US-Wahlen. Jim Knopf erreicht Lummerland, Cassius Clay wird Box-Olympiasieger, Rocco Granata singt von Marina. Marion Crane geht zum letzten Mal unter die Dusche, der neue Dr. Mabuse sieht alles und René Goscinny lässt den doofen Rantanplan auf Lucky Luke los. Zeittafel 1960 herunterladen

 
Zeittafel 1949 Zeittafel 1949 (adi)
Die Bundesrepublik und die DDR, der Europarat und die NATO werden gegründet, die Berlin-Blockade wird beendet, die Sowjets zünden ihre erste Atombombe dank Informationen von Spionen aus den USA. In diesem Jahr gibt es im Comicbereich wenige Ersterscheinungen, die meisten sind Neuveröffentlichungen. Es gibt die erste Praktica-Kamera zu kaufen und in Berlin erfindet Hertha Heuwer die Currywurst. Im Kino zeigt man Trümmerfilme, beschreibt Aspekte der Besatzungszeit und erinnert an die NS-Vergangenheit. Peyo zeichnet die Abenteuer der Katze "Pussy" und Carl Barks lässt Tick, Trick und Track in "Rival beachcombers" den Strand nach einem Rubin absuchen. Zeittafel 1949 herunterladen

 
Zeittafel 1948 Zeittafel 1948 (adi)
Jeder Westdeutsche erhält 40 DM. Westberlin wird über eine Luftbrücke versorgt. Der neue Berliner Flughafen Tegel wird in 85 Tagen gebaut. Die neuen in Deutsch erscheinenden Comics des Jahres 1948 erhalten meistens gereimte Texte, aber Konstantin Kusnezows "Jagd auf das Atomgeheinis" zeigt Text in Sprechblasen ohne Verskunst. Auf den deutschen Leinwänden geht es um den Holocaust, einen Justizskandal und den Weiterbau der Welt mit Petrus oder Lucifer. Bei McDonald startet das Fastfood seinen Siegeszug. Suske und Wiske von Willi Vandersteen und Alix von Jacques Martin haben ihren ersten Auftritt im belgischen Comicmagazin Tintin. Zeittafel 1948 herunterladen

 
Zeittafel 1947 Zeittafel 1947 (adi)
Der Winter ist ungewöhnlich kalt, der Sommer sehr heiß in Deutschland. Die Versorgungslage der Bevölkerung ist angespannt. Dennoch erscheinen einige Comics, darunter erstmals auch Hefte französischen Ursprungs. Im Kino sorgt Hildegard Knef für die Aufklärung eines angeblichen Schmuckdiebstahls, Zorros Sohn sorgt für Gerechtigkeit und der kriminelle Hans Albers läutert sich. Der Transistor funktioniert, die Kon-Tiki sticht in See und Maggi fusioniert. Buck Danny fliegt erstmals durch "Spirou". Steve Canyon von Milton Caniff gibt sein Debut zur gleichen Zeit in 168 US-Zeitungen auf einmal. Zeittafel 1947 herunterladen

 
Zeittafel 1945-46 Zeittafel 1945-46 (adi)
Als erster Nachkriegscomic in Deutschland erscheint im Dezember 1945 ein Heft, von Konstantin Kusnezow gezeichnet, dessen Sprechblasentexte in Englisch und Deutsch nebeneinander stehen. Aus der Schweiz kommen Globi-Bücher, in Österreich konkurrieren gleich zwei Kinderzeitschriften um den jungen (Comic-) Leser. Comics werden noch nicht Comics genannt. Im Kino gibt es die ersten Trümmer- und Übergangsfilme. Hildegard Knef verhindert Selbstjustiz, Peter Voss eine Bankpleite, die Presse den Bikini. Morris bringt die erste Geschichte von "Lucky Luke" auf den Weg und Carl Barks zeichnet mit The Riddle of the Red Hat seine einzige Micky-Maus-Erzählung. Zeittafel 1945-46 herunterladen

 
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Lektüre


Étienne Davodeau: Das Recht der Erde Das Recht der Erde - Eine Erzählung über den Boden, der uns trägt (Étienne Davodeau, Carlsen 2023, 216 S., HC, schwarzweiß)
Der Autor spannt in diesem Bericht über seine Wanderung von der Höhle Pech Merle in Okzitanien nach Bure in Lothringen einen weiten Bogen von der steinzeitlichen Zeichnung eines Mammuts bis hin zum geplanten Atommülllager in Bure. Der dazwischen liegende zeitliche Abstand lädt zu einem Vergleich der Hinterlassenschaften der Steinzeitmenschen mit denen der heutigen Menschen ein, die ihren radioaktiven Müll "unter den Teppich kehren" beziehungweise "alles in Löcher werfen", wie es der Nuklearwissenschaftler Bernard Laponche in diesem Reportagecomic ausdrückt: In einem Lagerraum in 500 m Tiefe werden die Nuklearabfälle hunderttausende Jahre lang gefährlich strahlen. Gut zu überwachende Belüftungsschächte sollen Gase ins Freie führen, damit nichts explodiert, wie Laponche erklärt. Den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie findet er richtig. – Die 800 Kilometer lange Wanderung, die Étienne Davodeau aufgezeichnet hat, dient ihm einerseits dazu, den Inhalt seiner zu verschiedenen Aspekten geführten Gespräche mit Fachleuten und Aktivisten wiederzugeben, was an die Vorgänge rund um Gorleben erinnert, aber auch deutlich zu machen, was wir an Wertvollem an unserer Erde, ihrem Boden und ihrer Natur haben. (adi)

 
Cliff Chiang: Catwoman: Lonely City 2 Catwoman: Lonely City 2 (Cliff Chiang, Panini 2023, 108 S., HC, farbig)
Die ungewöhnliche Catwoman-Erzählung, die bereits im ersten Band viele Wandlungen der älter gewordenen Selina Kyle (Catwoman) und ihres Umfelds aufzeigte, setzt sich zur Freude der womöglich ebenfalls älter gewordenen LeserInnen wie zu erwarten fort. Das heißt, dass Selina mit Killer Croc, Poison Ivy, dem Riddler und dessen Tochter Edie und mit dem Computerexperten Winston ihre Bemühungen fortsetzt, der letzten Aufforderung nachzukommen, die sie vom sterbenden Batman erhielt. Sie sollte in die Bat-Höhle zu "Orpheus". Was es damit auf sich haben könnte, ist selbst dem Riddler (d.i. Edward "Eddie" Nigma) ein Rätsel. Zwischenzeitlich bemüht sich Barbara Gordon ihre Chancen auf die Wahl zur Bürgermeisterin von Gotham City gegen Harvey Dent zu verbessern. Dent setzt auf Polizeigewalt, um den Einwohnern der Stadt ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Dazu wäre es ihm ganz recht, wenn er Selina als Leiche oder wieder im Gefängnis hätte. Es kommt zum Gefecht. Es gibt Verluste. Gegen die geballte Macht der Ordnungstruppen des Rathauses kommen selbst ausgefuchste SuperschurkInnen nicht ohne spezialbegabte Mitstreiter an. (adi)

 
Stéphen Desberg/Luigi Critone: Der Skorpion 14: Das Grab eines Gottes Der Skorpion 14: Das Grab eines Gottes (Stéphen Desberg/Luigi Critone, Carlsen 2023, 48 S., SC, farbig)
Angeschossen von seiner Ex-Geliebten Ansea Latal, hatte sich der Skorpion (d.i. Armando Trebaldi) auf ein Schiff retten können, das ihn von Italien nach Kleinasien brachte. Nachdem sein Sohn, den er mit Marie-Ange de Sarlat hatte, getötet worden war, begann er in Konstantinopel die Suche nach seinem anderen Kind, das aus einer Liebschaft mit der Giftmischerin Mejai hervorging. Mejai mordet mittlerweile für El-Kabar, einen mächtigen Kaufmann aus Kairo. Der Skorpion trifft in Konstantinopel auf eine faszinierende Frau, eine Sabbatianerin, die seine Fähigkeiten als Archäologe benötigt, da sie in Luxor nach einer wichtigen Inschrift in einer verborgenen Grabkammer des Pharaos Echnaton sucht. Der Skorpion kommt ihrem Wunsch nach und hofft, in der Grabkammer so viele Schätze zu finden, dass er damit sein Kind befreien kann. Doch andere Menschen haben ebenfalls ein Interesse am Inhalt der Grabkammer, unter anderem Ivrahim Golam, der alle Spuren vernichten will, die dem Gründungsmythos seiner Glaubensgemeinschaft widersprechen. – Wie in einer spannenden Mischung aus den Abenteuern eines Indiana Jones', eines d'Artagnans und Casanovas sucht der Skorpion im Widerstreit vieler Absichten einen Ausweg aus einer sehr verzwickten Lage. (adi)

 
Paul Dini/Jimmy Palmiotti/Stephanie Philipps/Guillem March et al.: DC Celebration: Harley Quinn DC Celebration: Harley Quinn (Paul Dini/Jimmy Palmiotti/Stephanie Philipps/Guillem March et al., Panini 2023, 116 S., HC, farbig)
In der abwechslungsreich zusammengestellten Buchreihe um Figuren aus dem DC-Universum, wird dieses Mal Harley Quinn gewürdigt und gefeiert. Zur ehemals als Joker-Psychotherapeutin tätigen Dr. Harleen Quinzel sind in letzter Zeit auffällig viele besondere Comics herausgekommen, zum Beispiel "Harleen" von Stjepan Šejić oder "Harley Quinn: schwarz, weiß und rot" von Paul Dini, Amanda Conner u.a. Diese AutorInnen und ZeichnerInnen sind auch hier dabei, wenn es um ein Panorama zu Leben und Werk der schlagkräftigen Ex-Joker-Geliebten geht. Offensichtlich ist also die schelmische Harlekin-Frau bei Comic-LeserInnen beliebt. Auch dieses Mal spielt sie ihre Streiche: Dem braven und altgedienten Batman-Hausangestellten Alfred Pennyworth bleibt fast das Herz stehen, als er sie neben sich im Bett liegend vorfindet. Bei der von ihr organisierten, ausufernden Einweihungsparty für die neue gemeinsame Wohnung mit Poison Ivy (d.i. Pamela Lillian Isley) und Catwoman (d.i. Selina Kyle) springt eine fiese, kleine Überraschung aus der Torte. Der Pinguin (d.i. Oswald Chesterfield Cobblepot) muss darunter leiden, dass ihre Mitbewohnerinnnen etwas gegen Harleys Unterwürfigkeit dem Joker gegenüber unternehmen. – Die brillanten Fertigkeiten vieler Harley-ZeichnerInnen werden auch an den beeindruckenden Cover-Illustrationen im Anhang des Buches deutlich. (adi)

 
Marjorie Liu/Sana Takeda: Monstress 7: Verschlinger Monstress 7: Verschlinger (Marjorie Liu/Sana Takeda, Cross Cult 2023, 160 S., SC, farbig)
Ausgerechnet die geliebte Tuya bohrte einen giftigen Stachel in Maika Halbwolf. Damit mussten sich die LeserInnen am Ende von Band "Monstress 6" ungläubig abfinden. Ausgerechnet zu einer Zeit, in der Maika durch ihre Verwandlung Oberwasser zu erhalten schien, wird sie an machthungriges Gesindel verraten. Im verwirrenden Ränkespiel der verschiedenen Höfe und Kriegsparteien führt dieser Schachzug zum Transport von Maika mitsamt ihrer GefährtInnen zum Hof der Abenddämmerung, wo sich Krom, eine Schlange mit langen, spitzen Zähnen, in die Halbwölfin verbeißen will. Das Fuchsmädchen Kippa setzt sich ausdauernd und so gut sie es vermag für Maika ein. Der Krähenmann Corvin bleibt ebenfalls nicht untätig. – Die Zeichnerin dieses Fantasy-Spektakels erhielt für ihre Arbeit an "Monstress" zweimal, 2018 und 2022, den Eisner-Award als "Best Painter/Digital Artist". In gleich drei aufeinanderfolgenden Jahren ging der Hugo-Award "Best Graphic Story" an die ersten drei Bände von "Monstress" (2017, 2018 und 2019). Die Erzählung mit ihren zahlreichen und ungewöhnlichen Figuren ist bereits über tausend Seiten lang, deren Lektüre noch kein gutes Ende für Maika erkennen lässt. Sie sieht tatsächlich wie am Boden zerstört aus. (adi)

 
Abitan/Guerrive/Schwartz: Spirou und Fantasio 54: Der Tod von Spirou Spirou und Fantasio 54: Der Tod von Spirou (Benjamin Abitan/Sophie Guérrive/Olivier Schwartz, Carlsen 2023, 56 S., SC, farbig)
Über sechs lange Jahre musste man auf die Fortsetzung von "Spirou und Fantasio" warten und dann ein Paukenschlag: Das neue Album titelt mit dem Tod von Spirou, dem braven Helden unseres comicabenteuerlichen Lebens, dem tapferen Burschen im Kampf gegen Diktatoren und Ganoven, dem ehrbaren Hotelpagen mit Eichhörnchen und roter Kappe, der unermüdlich schon seit 1938 im Dienste der guten Sache steht. Obwohl, dann ist er ja auch bereits weit über 80 Jahre alt, und schließlich starb selbst Superman 1993 im Kampf gegen Doomsday und auch Batman streckte 2009 gegen Darkseid der Heldentod nieder. Im Anhang des Albums erzählt Volker Hamann, dass laut der französischen "Spirou"-Ausgabe No. 4402 als Nachfolgerin für Spirou nun Steffani an der Seite von Fantasio tätig werden wird. Von Spirou sehen wir weiterhin nur seine Uniform durchs Wasser schweben (s. Titelbild), niemand weiß, wo er in der Unterwasserwelt rund um Korallion 2.0 geblieben ist. Fantasio konnte auf der Flucht aus dem vermeintlichen Unterwasser-Urlaubsparadies nur Pips retten. – Das neue Autorenteam nimmt die LeserInnen mit in eine Welt von heute, in der einige zyklotropische Erfindungen Einzug gehalten haben. (adi)

 
Baru: Bella Ciao (due) Bella Ciao (due) (Baru, Edition 52 2022, 136 S., HC, farbig)
Baru setzt seine Schilderungen des Lebens der italienischen Einwanderer in Frankreich fort, die er in "Bella Ciao (uno)" begonnen hat. Er beginnt mit einer Erinnerung an das Jahr 1914, als die Generalmobilmachung ausgerufen wurde und sich unter Führung eines Enkels von Giuseppe Garibaldi, Ricciotti Garibaldi jr, eine Legion italienischer Freiwilliger den französischen Truppen anschloss. Der Großvater des Erzählers, Domenico, überlebte das Gemetzel und trug sein rotes Hemd (la "camicia rossa") mit Stolz, das ihn als Garibaldi-Anhänger auswies. Mit der Kirche hatte er nichts am Hut, aber für seinen Garten tat er alles. Zur Beschreibung des Alltags der italienischen Immigranten in fünf Episoden aus authentischen Familiengeschichten gehört auch die Auseinandersetzung der Anhänger des Duce und der Nazis mit denen, die sich für die Seite der Partisanen einsetzten. Das führt zu einer Tragödie. – Wie zu hoffen, bringt Baru zudem die Sehnsucht der Arbeitsimmigranten eindrücklich zu Papier, irgendwann in ihre Heimat zurückkehren zu können. Zuletzt wechselt der Autor und Zeichner in eine schwarzweiße Darstellung seiner Überlegungen zur Gestaltung des Schlussteils seines Buchs. Seine Freundin Élise holt ihn dabei zum Glück auf den Boden der Tatsachen zurück. (adi)

 
Michel Rabagliati: Paul zu Hause Paul zu Hause (Michel Rabagliati, Edition 52 2022, 208 S., SC, schwarzweiß)
Mit dem Titel "Paul zu Hause" gibt der Autor schon die Richtung vor, in der die Erzählungen dieser Grafiknovelle deuten sollen, nämlich Einblicke in das Zuhause des 51-jährigen Protagonisten zu geben. Wir erfahren vom Verhältnis der Hauptfigur, Paul Rifiorati, zu seiner Mutter, seiner Tochter, seinen Nachbarn, seinem Beruf und zu seinem Haus, seinem Arbeits- und Lebensmittelpunkt, den er allein in Ordnung zu halten bemüht ist. Unter die kurzweiligen, symbolischen oder berührenden Szenen dieses Buches, zum Beispiel den schmerzhaften Momenten beim Zahnarzt, der tristen Halbierung des alten Apfelbaums oder den Gesprächen mit der Mutter, mischt der Autor Informationen zu seinem Zeichenmaterial und seinem Beruf. Kurios wirkt dabei, dass er seine Abneigung gegen bestimmte Schriftypen zum Thema macht, wie sie auf Straßenschildern oder Verpackungen benutzt werden. (Im Anhang des Buches wird erklärt, dass Kanada tatsächlich mit einer Entscheidung zwischen den Schriftarten 'Highway Gothic' und 'Clearview' auf Wegweisern hadert.) Man könnte das als Atempause, als Ablenkung von den berichteten Einzelheiten verstehen, die Paul oder den Autoren dieser semi-autobiographischen Comics belasten. In Pauls Leben wechseln sich eher komische Vorfälle mit bitteren Erlebnissen ab. In der sehenswerten Verfilmung von "Paul à Québec" wird dieses Wechselspiel an Gefühlen auch auf der Leinwand deutlich. (adi)

 
Andreas Eikenroth: Dantons Tod Dantons Tod (Andreas Eikenroth, Edition 52 2023, 96 S., HC, farbig)
Der dritte Band des Büchner-Zyklus von Andreas Eikenroth gibt das Drama um den französischen Politiker Georges Danton als grafische Inszenierung wieder, in der Form, in der Eikenroth bereits "Woyzeck" und "Lenz" aufbereitete. Das heißt, es werden ganzseitige Simultandarstellungen genutzt, in denen sich die Figuren wie in einem Bühnenbild wiederfinden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen beim Lesen die grafischen Umsetzungen der im Büchnerschen Text gegebenen Reden, Monologe und Dialoge. Statt übervoller Sprechblasen bietet der Zeichner eine von Gestik und Mimik unterstützte, aufgelockerte Wiedergabe des originalen Textes von 1835 an. Dass er dabei einige Textteile auslässt, die bereits durch das Bild ausreichend zum Ausdruck gebracht wurden, versteht sich von selbst. Die von Büchner intendierten Charakterisierungen von Danton und Robespierre werden deutlich. Einerseits läuft ein grübelnder Robespierre wie ein Raubtier durch seinen Käfig, andererseits erscheint ein Danton, der sich offenbar zu sorglos oder selbstsicher den Anfeindungen stellt. – Im Alter von 34 Jahren starb Georges Danton unter der Guillotine und forderte seinen Henker als letzten Wunsch in Büchners Worten auf: "Und zeig den Leuten meinen Kopf. Er ist es wert, dass sie ihn sehen." Mit gut lesbaren, der Karikatur zuneigenden Zeichnungen lässt Eikenroth die LeserInnen an diesem schaurigen Kapitel der Französischen Revolution teilhaben. (adi)

 
Thomas von Steinaecker/David von Bassewitz: Stockhausen Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius kam (Thomas von Steinaecker/David von Bassewitz, Carlsen 2023, 392 S., HC, farbig)
Der Autor Thomas von Steinaecker lässt durch autobiografische Erinnerungen die Biografie Karlheinz Stockhausens lebendig werden. Das ist geschickt gemacht, abwechslungsreich und nachvollziehbar, und wird durch die grafische Umsetzung von Bernd von Bassewitz mit treffenden, teils doppelseitigen Eindrücken unterstützt. Durch die Lektüre des seitenstarken Buchs erklärt sich uns Stockhausens Suche nach neuen Klängen, nach ganz anderer Musik als der herkömmlichen. Seine schrecklichen Kriegserlebnisse, der frühe Verlust der Eltern, seine musikalischen Erlebnisse münden in einen Lebensweg, der 1949 mit einem ersten Hören von Arnold Schönbergs Zwölftonmusik in der Schulmusikklasse der Musikhochschule Köln beginnt. Ihm ist das aber noch zu gefühlsduselig: "Wohin haben uns denn all die großen Emotionen geführt?" Er widerspricht seinem Professor in Paris, der verlangt, man solle nie den Pfad der Tonalität verlassen, weil sich der Mensch danach sehne. Stockhausen gibt Kontra. Orchester und Publikum sind davon überfordert. Er wendet sich daher zunächst von der Instrumentalmusik ab. Der Gesang der Jünglinge zeigt, wohin die Reise geht (Dank Internet ist es möglich, sich dieses Frühwerk kostenfrei anzuhören, was man tun sollte, um der Geschichte Stockhausens nachspüren zu können). Für wenige Minuten Musik klebte er monatelang Tonbandschnipsel zusammen. Die Ergebnisse lassen interessiert aufhorchen oder an eine Aufzeichnung atmosphärischer Störungen glauben ("Katzenmusik"). Stockhausen ließ sich von der Kritik nicht beirren, sondern setzte seinen Weg durch Klangerzeugung, -anordnung und -überraschung mit immer neuen Ideen fort. (adi)

 
Erik Varekamp/Mick Peet: Die Akte Kennedy 1 Die Akte Kennedy 1 (Erik Varekamp/Mick Peet, Carlsen 2023, 176 S., HC, farbig)
Vor dem Hintergrund heutigen Wissens ist die politische und moralische Leistung des Whiskyschmugglers, Börsenspekulanten und US-amerikanischen Botschafters Joseph Patrick "Joe" Kennedy (1888-1969) als negativ zu beurteilen. Zu dieser Einschätzung gelangt man beim Lesen dieser Biografie wegen der Darstellung seines Verhaltens gegenüber den Nazis, seines Lebenswandels und seiner Geschäftemacherei. Das überrascht. Mit dem Namen Kennedy verbindet man gemeinhin die Vorstellung von einer Lichtgestalt, nach der hierzulande Brücken und Straßen benannt wurden. Das war dieser Joe nicht. Immerhin schreiben die Autoren im Vorwort, dass man nicht alles in diesem Buch als gesicherte Erkenntnis ansehen dürfe, es handele sich um "eine satirische Darstellung". Im ausführlichen Epilog des Bandes erfährt man Weiteres. – Der Comic gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird "Joe" Kennedy als jemand vorgestellt, der zwar Ambitionen auf das Präsidentenamt zeigt, sich als US-Botschafter in London aufgrund seiner politischen Haltung und Fehleinschätzungen aber nicht bewährt. Der zweite Teil handelt zudem von seinen Söhnen "Joe" Kennedy Jr., der seit einem Einsatz als Bomberpilot 1944 vermisst wird, und "Jack" Kennedy, der als John F. Kennedy später US-Präsident wird. Beide werden von Vater Joe auf geheime Missionen durch ein Europa geschickt, in dem kurz darauf der Zweite Weltkrieg ausbricht. (adi)

 
Dominique Grange/Jacques Tardi: Elise et Les Nouveaux Partisans Élise et Les Nouveaux Partisans (Dominique Grange/Jacques Tardi, Delcourt 2021, 176 S., HC, schwarzweiß)
Wie die Märzausgabe des Comicmagazins ZACK berichtet, erscheint das neue Tardi-Buch nicht in Deutsch. Die Gründe seien, dass zum einen die Autorin Dominique Grange im Nachwort ihre Ansicht zum israelisch-palästinensischen Konflikt zum Ausdruck bringe und man zum anderen daher fürchte, in die Nähe einer palästinensischen Boykottbewegung gebracht zu werden (s. ZACK 3/2023, S. 20). Man hat Angst vor der Diskussion um die politische Korrektheit einer Meinungsäußerung? Wie politisch unkorrekt ist das denn? Habermas wird im Dreieck springen. Zum Glück kann man sich selbst ein Bild des Ganzen machen, indem man sich den Comic in Englisch, Französisch, Niederländisch oder Spanisch besorgt, also den Sprachen. in denen er laut ZACK bereits veröffentlicht wurde. – Die von Tardi gezeichnete, umfangreiche Erzählung ist eine Autofiktion. Die Hauptfigur Élise ist offensichtlich die Autorin Dominique Grange selbst, wie man bei einem Abgleich zwischen dem Inhalt des Comics und ihrem Wikipedia-Eintrag feststellt. Als politische Aktivistin schildert sie ihren kämpferischen Einsatz und denjenigen ihrer maoistischen Gruppe in den 1960/70er Jahren für die Rechte von Arbeitern und Einwanderern. Sie lernte den Arbeitsalltag in Fabriken kennen. Sie ging trotz und gegen außergewöhnliche(r) Polizeigewalt auf die Straße. Sie landete im Knast. In einem Interview des französischen Fernsehens TV5 drückte sie die Hoffnung aus, dass man die damalige Zeit in Erinnerung behalte. Sie erklärt sich mit dem Widerstand der Palästinenser gegen die israelische Besetzung und Apartheid solidarisch. Angesichts ihrer Lebensgeschichte und Ideale versteht sich diese Haltung, deretwegen es das Buch in Deutsch nun nicht gibt. (adi)

 
Lorenzo Coltellacci/Andrès Abiuso: M. C. Escher M. C. Escher – Unmögliche Welten (Lorenzo Coltellacci/Andrès Abiuso, Knesebeck 2023, 144 S., HC, farbig)
Leben und Werk von Maurits Cornelis Escher werden den LeserInnen dieser Biografie über ein Zusammentreffen des Schülers Mauk (der Kenner weiß gleich, wer das ist, die anderen erfahren es später) mit einem "Guide" erläutert, einem lehrbeflissenen, geisterhaften Führer durch eine Parallelwelt mit Zitaten aus Eschers Arbeiten. Dass dabei die in unserer Wirklichkeit nicht möglichen, aber faszinierenden Figuren im Vordergrund stehen, ist zu erwarten (siehe die Treppen im Titelbild) oder zu hoffen. Salvador Dalí sagte angesichts der grafischen Arbeiten von Escher, dass selbige Tore zu anderen Welten öffneten. Sind diese unmöglichen Figuren in anderen Welten vielleicht möglich? Das Buch gibt Denkanstöße. Es zitiert zum Beispiel Einsteins Anmerkung zum Konzept der Relativität bei Escher, es deutet eine Gemeinsamkeit mit Benoît Mandelbrots Fraktalen an (ohne das näher auszuführen) und es gibt René Magrittes fragwürdige Aussage zu Eschers Werk wieder, derzufolge Escher weder Künstler noch Mathematiker gewesen sei. Den Eindruck, dass man nicht beides gleichzeitig sein könne, vermittelt auch eine Stelle im Dialog zwischen Mauk und dem Guide ("Wenn du mir folgst, wirst du lernen, wie man Künstler wird... oder du paukst weiter Mathe"). Wenn man sich die Parkettierungen, Sphären oder "unmöglichen" geometrischen Objekte Eschers ansieht, erkennt man, wie sehr Escher auch Mathematiker war. Und seine Bedeutung als Künstler wird heute auch niemand mehr in Abrede stellen. (adi)

 
Aike Arndt: Verdammte Wirklichkeit Verdammte Wirklichkeit (Aike Arndt, Zwerchfell 2022, 208 S., SC, schwarzweiß)
"Omnipräsenz kann einsam machen". Zu dieser Erkenntnis lässt uns der feine Humor von Aike Arndt durch seinen sympathischen Gott kommen, der gleichzeitig überall sein könnte, wenn er nur wollte. In diesem Zustand fällt es ihm augenscheinlich schwer, sich selbst zu ertragen. – Mit kleinen Zeichnungen in einem kleinen Buch bringt Arndt auf den Punkt, worüber man sich Gedanken hätte machen können, zum Beispiel zur Abstandsregel, zum Gurkeneinkauf durch den Mond oder zum Missverhältnis zwischen der Zeit fürs Comiczeichnen und fürs Comiclesen: "Hat mich da'n Comic gestreift? Oder 'ne Eintagsfliege?" – Drei vorher als selbstproduzierte Heftchen erschienene Comics sind in diesem handlichen Band zusammengestellt worden: "Die Kunst und Gott", "Gott und Gott" und "Die Herrschaft des Alltags". Hinzu nahm Arndt eine Reihe von Comics, die ganz neu sind. Zwischenzeitlich hatte Arndt vorzüglich bei den Unheimlichen mitgearbeitet. Jetzt zeigt er wieder heitere Seiten dank seiner Beschäftigung mit Gott, der mangels Lichts den Baumarkt schuf und für den der Stein ein umweltfreundliches Fahrzeug ist. (adi)

 
François Schuiten/Benoît Peeters: Nach Paris Nach Paris – Gesamtausgabe (François Schuiten/Benoît Peeters, Schreiber & Leser 2023, 144 S., HC, farbig)
Karinh träumt von einem Besuch in Paris. Doch sie kann sich nicht einfach in ein Flugzeug oder einen Zug setzen, um in die Stadt des Eiffelturms, der Notre-Dame und des Arc de Triomphe zu reisen, denn sie lebt in der weit entfernten Kolonie Arche im Weltraum. Die Kolonialisten werden von den Terranern als "Memmen" und "Drückeberger" schlecht angesehen, weil sie 2051 heimlich von der verseuchten, untergehenden Erde ins All geflohen sind. Nun plant die Arche im Jahr 2156 eine neue Expedition zurück zur Erde, nachdem der Versuch 2116 leider nur halbwegs gelang. Karinh schafft es, für den siebenmonatigen Flug als Bordchefin des renovierten Transportschiffs Röhre eingesetzt zu werden. Zum Glück ist der alte Mediziner Mikhail Winckelmann mit an Bord, einerseits, weil das Durchschnittsalter der Reisenden 93 Jahre beträgt, andererseits, weil auch Karinh ab und an einen besonnenen Begleiter benötigt, der sie aus Träumen und Schwierigkeiten holt. – Grafisch ist dieser Band mit seinen vielen architektonischen Sichten ein typischer Schuiten. Inhaltlich erlaubt er ein Nachdenken über unseren Weg in eine beängstigende Zukunft. Dazu eignet sich die erzählerische Konstruktion eines Rückflugs aus der Zukunft zur Erde bestens. Zugleich dienen die stadtplanerischen Überlegungen im Anhang des Buchs als Aufruf zu einer gut überlegten, zukünftigen Gestaltung des großstädtichen Raums. (adi)

 
Tom King/Mitch Gerads: Batman - One Bad Day: Riddler Batman - One Bad Day: Riddler (Tom King/Mitch Gerads, Panini 2023, 76 S., HC, farbig)
Warum ist der Riddler nur so versessen darauf, seine Taten mit Rätseln anzukündigen? Warum gibt er Batman und Commissioner Gordon diese Nüsse zu knacken? Was ist in seiner Jugend nur schiefgelaufen? Auch diese Fragen könnten ewig Rätsel bleiben, hätte man sich nicht entschieden, in der Reihe "Batman - One Bad Day" über die schurkischen Gegenspieler Batmans tiefgründiger aufzuklären. Mit Enthüllungen zu Two Face und dem Pinguin wird diese Aufklärungsreihe bald fortgesetzt werden. – Edward Nigma, vulgo Der Riddler, war einst ein braver Schüler, angetrieben durch einen prügelnden Vater, herausgefordert durch einen Lehrer, der von ihm erwartete, am Ende schriftlicher Prüfungen auch noch ein Rätsel zu lösen, dessen Beantwortung in die Note einging. Da kann Edward bis zum Umfallen lernen, er schafft keine 1, wenn er die Frage "Welches Wort wird am häufigsten falsch buchstabiert?" nicht mit "falsch" beantwortet. Das empfindet er als ungerecht, wir vielleicht auch. Das Rätsel, das er dann viel später nach einer Mordtat dem Commissioner Jim Gordon stellen wird, erklärt einen guten Teil seiner psychischen Ausrüstung: "Es gibt ein Haus, das man blind betritt und sehend verlässt. Welches Haus ist das?" (adi)

 
Stan Lee/Moebius: Marvel Must-Have 67: Silver Surfer: Parabel Marvel Must-Have 67: Silver Surfer: Parabel (Stan Lee/Moebius, Panini 2023, 100 S., HC, farbig)
Auf einer Comic-Veranstaltung in den USA treffen sich Ende der 1980er Jahre Stan Lee und Moebius. Sie kommen auf die Idee, zusammen eine US-Superheldengeschichte auf die Beine zu stellen. Moebius schlägt den Silver Surfer als Heldenfigur vor. So kommen um den Jahreswechsel 1988/89 bei Marvel dann tatsächlich zwei Hefte dieser europäisch-amerikanischen Kooperation heraus, mit zusammen 49 Seiten. Im nun vorliegenden Must-Have-Band wurde noch eine damals weggelassene Seite "M7" hinzugenommen, wir erhalten also 50 Seiten Moebius-Comic. – Galactus landet mit seinem riesigen Raumschiff auf der Erde. Ein selbsternannter Prophet, Colton Candell, erklärt ihn zu einem Gott und die Bevölkerung folgt mehrheitlich Candells irreführenden Ansichten. Erst als die Schwester des Propheten, Elyna, in ihrem Einsatz gegen Galaktus attackiert wird und als Galaktus bei der Auseinandersetzung mit dem Silver Surfer immer mehr Gebäude in Schutt und Asche legt, ändert sich die allgemeine Meinung. – An den Comicteil des Bandes schließen sich Ausführungen von Stan Lee und Moebius an, die zur Entstehung des Bandes Auskunft geben. Moebius ("John Difool", "Major Grubert") berichtet darin von den Mühen, einen solchen US-Comic zu machen und sich dabei selbst treu zu bleiben. (adi)

 
Joris Chamblain/Fabrizio Petrossi: Dagobert und der Drache von Glasgow Dagobert und der Drache von Glasgow (Joris Chamblain/Fabrizio Petrossi, Egmont 2023, 56 S., HC, farbig)
Stabiler Umschlag, dickes Papier, die ungewöhnliche Geschichte aus Dagoberts Jugend verspricht eine Lektüre mit langer Haltbarkeit. Apropos Haltbarkeit, auch der alte Duck scheint mit großer Langlebigkeit gesegnet, denn die hier detailliert niedergezeichnete Geschichte spielt im Jahr 1877, als Dagobert mit seiner Schwester Mathilda in den Kohleminen der Stadt nach Abenteuern sucht. Wir sind in Schottland, in Glasgow, zu einer Zeit, als Kohle und Eisen dort für die Industrie eine große Rolle spielt. Wir sind nur 150 Meilen entfernt von Loch Ness, von dessen Ungeheuer seit dem Mittelalter berichtet wird. Ob es unten in den dunklen Minen auch ein Ungeheuer, einen Drachen gibt? Dagobert entwickelt einen trickreichen Plan, in dem die faszinierende Erin eine Rolle spielt, an die er wegen Tick, Trick und Track auch auf seine alten Tage noch zurückdenken wird. Erin schauspielert im städtischen Theater. Man gibt Romeo und Julia. Das ihr Schicksal bestimmende Zerwürfnis ihrer Familien hat leider im damaligen Schottland eine Entsprechung bei den Familien Duck und Whiskerville. Dietbert Duck, Dagoberts Vater, ist über den Umgang seines Sohnes empört. Dagobert wählt für sich die Möglichkeit, in Amerika sein Geld zu machen. Wir wissen, wozu das führt. (adi)

 
Joe Hill/Dan McDaid: Sea Dogs - Blutige Wellen Sea Dogs - Blutige Wellen (Joe Hill/Dan McDaid, Panini 2023, 100 S., SC, farbig)
Der Klappentext verspricht Seemannsgarn, aber wer dabei an Geschichten mit Riesenkraken, dem Klabautermann oder dem Fliegenden Holländer denkt, der liegt daneben. Denn hier sind Werwölfe an Bord. Der Autor Joe Hill, nein, nicht der US-Arbeiterführer, sondern der Sohn von Stephen King, macht dem Namen der Familie alle Ehre und lässt in seiner Horrorstory den US-amerikanischen Geheimdienst drei Werwölfe in das britische Kriegsschiff HMS Havoc einschleusen. Wer die Werwölfe nun sind, das wissen zunächst weder die LeserInnen noch der Kapitän Merlin Wolstencroft, dessen Nachname den Horrorfan beiläufig an Mary Wollstonecraft Shelley erinnert. Ist der einäugige neue Schiffsarzt oder sein Gehilfe Jean ein Werwolf? Oder ist es Bill Krunk mit dem fauligen Zahn oder einer der Offiziere oder der Mohawk Konkapot? Der blutige Erfolg der Werwölfe scheint die HMS Havoc immer mehr außer Gefecht zu setzen. – Es ist das Jahr 1780. Im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht verliert die "Continental Navy" der Kolonisten fast alle Schiffe. Man hofft auf Hilfe durch die Franzosen und Spanier. Joe Hill schreibt eine Werwolf-Geschichte vor historischem Hintergrund, einem Krieg, der erst ein Jahr später in Yorktown an Land entschieden werden wird. (adi)

 
James Tynion IV/Lisandro Estherren/Yanick Paquette et al.: Sandman Albtraumland 1: Der lächelnde Mann Sandman Albtraumland 1: Der lächelnde Mann (James Tynion IV/Lisandro Estherren/Yanick Paquette et al., Panini 2023, 164 S., SC, farbig)
Die junge Studentin Madison Flynn malt. Das immer wiederkehrende Motiv ihrer Werke ist erschreckend: Sie malt den Korinther mit seinen Zähnen in den Augenhöhlen. Der Korinther ist ein Albtraum, geschaffen von Dream, einem der Ewigen. Er ist mit seinen Augen hinter den Augen seiner Opfer her, ein Erzähldetail, das die LeserInnen wohl an den Sandmann-Schauerroman von E. T. A. Hoffmann erinnert. Doch vor Madisons Augen taucht ständig noch ein anderes Monster auf, dick, schwabbelig und mit Zungen in den Augenhöhlen. Dieses Monstrum lächelt. Und es ist augenscheinlich kein Albtraum aus der Schmiede von Dream. Der Korinther besucht Madison und wundert sich über diesen Konkurrenten. Zwei weitere Monstrositäten, die Verkörperungen von Agonie und Ekstase, der eine blind, der andere superaktiv, mischen die gruselige Szenerie dieses ersten Buches zum Albtraumland zusätzlich auf. Man kann nur hoffen, dass der Herr der Träume in seinem Beritt die Ordnung bald wieder herstellt. – In diesem "Sandman"-Ableger wechseln sich mehrere ZeichnerInnen ab. In den ersten fünf Kapiteln werden die wasserfarbenen, mit dünnem Strich gefertigten Bilder jeweils für einige Seiten von klareren oder düstereren unterbrochen. Danach übernimmt Maria Llovet die Aufgabe die Hexe Tessaly ins magische Bild zu setzen. (adi)

 
Bill Willingham/Mark Buckingham/Steve Leialoha: Fables - Im tiefen, dunklen Wald 1 Fables - Im tiefen, dunklen Wald 1 (Bill Willingham/Mark Buckingham/Steve Leialoha, Panini 2023, 156 S., SC, farbig)
Nach hundertneunundvierzig Heften und einem dickeren Abschlussband mit dem Titel Farewell war die Erzählung 2015 eigentlich beendet. Die Welt der aus mehreren Märchen, Kinderbüchern und Sagen entlehnten Fabelwesen wurde zerstört. Doch jetzt wird fortgesetzt, wozu der Bürgermeister King Cole von Fabletown den Normalos erklärt, dass sich zweitausend ehemalige Einwohner seiner Stadt nun in alle Welt zerstreut hätten. Jack in the Green (siehe Titelbild) verschlägt es mit Pfeil und Bogen in den Wald, Cinderella landet in Manhattan in der Pathologie, Peter Pan und Tinker Bell schließen den Holzschnitzer Geppetto dauerhaft ein, die Familie von Snow White und Bigby Wolf baut sich in Hessen im Wald einen neuen Wohnsitz. Da dabei die Kinder nur stören, jagt Bigby sie davon: "Kommt erst wieder, wenn ihr ein großes Abenteuer erlebt habt." In den sich daran anschließenden, einfallsreichen Geschichten begleiten die LeserInnen die charakterlich so verschiedenen Ambrose, Winter, Connor und Blossom Wolf gespannt. Ersterer landet bei einem Bücherwurm, die zweite in einer Teetasse auf einem Schildkrötenrücken, der dritte schließt sich einem umherziehenden Helden an und die vierte öffnet arglos eine zugekettete Kiste. Snow White sorgt sich nach einiger Zeit um den Verbleib ihrer Welpen. Doch Bigby erwartet, dass sie sich durchsetzen werden, typisch Wolf. (adi)

 
Arnaud Delalande/Éric Liberge: Fritz Lang Fritz Lang (Arnaud Delalande/Éric Liberge, Knesebeck 2023, 112 S., HC, farbig)
Der schnauzbärtige Kommissar lässt Fritz Lang nicht in Ruhe. Er taucht in dieser Comic-Biografie wiederholt auf und erinnert daran, dass Fritz Langs erste Frau Elisabeth 1920 auf nie ganz geklärte Weise zu Tode gekommen ist. Mit diesem tragischen Vorfall beginnt die nun erschienene Biografie zum Leben und zur Arbeit des vielbeachteten Regisseurs, den seine Frau 1920 im Bett mit Thea von Harbou angetroffen haben soll. Nach den Drehbüchern von Thea, die er 1922 heiratet, entstehen zunächst "Der müde Tod", "Die Nibelungen" und "Metropolis". Obwohl die Ehe schon bald scheitert, arbeiten die beiden bis hin zu "Die Frau im Mond", "M" und "Das Testament des Dr. Mabuse" weiter zusammen. Die Comic-Biografie spult nicht einfach die Geschichte dieser Filme ab oder listet nüchtern Lebensdaten auf, sondern die Biografen setzen Schwerpunkte durch die Darstellung der aufreibenden Arbeit des Meisterregisseurs zum Beispiel an "Metropolis" und sie beschreiben in längeren Passagen die Übernahme der Macht durch die Nazis. 1933 verlässt Lang nach einem Gespräch mit Goebbels fluchtartig Berlin. Die eindrucksvollen Schlussseiten erklären seine Entscheidung. Er lässt alles hinter sich und verschwindet über das aufgewühlte Meer in eine andere Welt. (adi)

 
Bastien Vivès/Martin Quenehen: Nationalfeiertag Nationalfeiertag (Bastien Vivès/Martin Quenehen, Schreiber & Leser 2023, 256 S., HC, zweifarbig)
Der Titel dieses ungewöhnlichen Krimis bezieht sich auf den 14. Juli, also dem französischen Nationalfeiertag, der in einer kleinen, beschaulichen Gemeinde, dem Schauplatz der nachdenklich machenden Erzählung, auch seitens der Polizei vorbereitet wird. Man gibt sich sorglos, aber der junge Polizeianwärter Jimmy Girard denkt an einen möglichen terroristischen Anschlag. Als Grund dafür fällt einem wohl zunächst der Terroranschlag vom 14. Juli 2016 in Nizza ein, auf den sich die Autoren aber nicht namentlich beziehen. Offenbar geht es ihnen allgemein um den Zeitgeist im Frankreich jener Jahre. Als der Maler Vincent Louyot und seine Tochter Lisa in Jimmys Gemeinde eintreffen, wird ein Attentat, bei denen Vincents Frau Catherine umkam, als Grund für ihr Kommen aus Paris genannt. Er wolle den Sommer über Trauerarbeit leisten, sagt Vincent, der von Vivès so gezeichnet ist, dass er an den Religionskritiker Michel Houellebecq erinnert. Schnell kommt Jimmy dahinter, dass Vincent noch ganz andere Absichten hat. Eigentlich müsste sich Jimmy als Polizist nun ganz anders verhalten, als er es dann macht. Es bleibt den LeserInnen überlassen, für Jimmys Verhalten Verständnis zu zeigen oder doch besser zu rätseln, warum die Autoren kein moralisch korrektes Ende anstreben. Ist Jimmy denn nun ein Held? (adi)

 
Sam Johns/James Tynion IV/Mirka Andolfo: Punchline - Der Prozess Punchline - Der Prozess (Sam Johns/James Tynion IV/Mirka Andolfo et al., Panini 2023, 132 S., SC, farbig)
Auf Punchline (d.i. Alexis Kaye) als Nachfolgerin und Widersacherin von Harley Quinn stießen wir erst kürzlich, als Batman in finstere Pläne verstrickt wurde. Der schlagfertigen Joker-Favoritin soll nun der Prozess gemacht werden, wozu sie in der Strafanstalt Blackgate verwahrt wird. Dort herrscht Pikdame, Anführerin der Royal Flash Gang, die sie umgehend und kurz und schmerzvoll beerben kann. Nun müssen noch ihre Karten bis zu einem angestrebten Freispruch vor Gericht richtig gemischt werden. Die Killerwalmutation Orca (d.i. Dr. Grace Balin) schlägt hoffentlich auf der richtigen Seite zu. Bluebird (d.i. Harper Row) und die Gutachterin Dr. Leslie Thompkins versuchen Punchline die (Mit-) Schuld an einer Reihe von Morden nachzuweisen, die angeblich auf das Konto des Jokers gehen. – Aus 15 Kapiteln à 8 Seiten setzt sich dieser Einblick in den mörderischen Charakter einer neuen Superschurkin zusammen. Die Kapitel erschienen jeweils als Zweitgeschichte in der US-Serie The Joker in den Jahren 2021 und 2022, zeigen also ein aktuelles Bild der Lage in Gotham nach dem Joker-Krieg. Dazu meint Bluff, der Freund von Harpers Bruder Cullen, fachkundig: "Gotham ist eine harte Stadt. Jeder hat eine Vorstrafe oder hängt von jemandem mit Vorstrafe ab..." (adi)

 
Nicoby/Vincent Zabus/Jostein Gaarder: Sophies Welt 1 Sofies Welt oder die Geschichte der Philosophie 1: Von den Anfängen (Vincent Zabus/Nicoby/Jostein Gaarder, Hanser 2022, 264 S., HC, farbig)
Erst seit ein paar Wochen in den Läden und schon gibt es eine zweite Auflage der Graphic Novel zu dem berühmten Philosophie-Buch von Jostein Gaarder. Dem Mädchen Sofie Amundsen werden darin klassische Fragen gestellt, die die Menschen seit jeher beschäftigen: Wer bin ich? Woher kommt die Welt? Wie soll man leben? Sofie wird dazu von einem mysteriösen Unbekannten ein Philosophiekurs angeboten. Dieser Kurs folgt für Sofie und den Lesenden den historischen Abläufen, beginnt also bei den Gedanken der griechischen Naturphilosophen und bei Demokrit (460-370 v. Chr.), dessen Atomtheorie mit Legosteinen veranschaulicht wird. Aus Sokrates' philosophischer Gesprächstechnik ergibt sich für Sofie sogleich ein Nachdenken über Fakten zur Klimaerwärmung. Den Autoren ist erfreulicherweise an Gegenwartsbezug gelegen. Schön klingt in diesem Zusammenhang die von Sokrates benutzte Bezeichnung Ultrakrepidarier für "Menschen, die sich außerhalb ihrer Kompetenz zu etwas äußern". Auch das Höhlengleichnis von Platon bietet Anknüpfungspunkte zur Erklärung aktueller Phänomene in den sozialen Blasen des Internets. In einfach gehaltenen, gut lesbaren Zeichnungen führt dieser erste Band bis in die Welten von Renaissance und Barock. Und Sofie rebelliert. Gut. (adi)

 
Édouard Aidans/Yves Duval/Jacques Acar: Sven Janssen Integral 1 Sven Janssen Integral 1: 1963-1967 (Édouard Aidans/Yves Duval/Jacques Acar, Kult Comics 2021, 264 S., HC, farbig)
Wiederum vorbildlich – und wie bei diesen mit 'Integral' bezeichneten Sammelbänden üblich – führt ein Dossier in die Serie aus comichistorischer Sicht ein (siehe auch "Adler Integral 1", "Timmi Tambour Integral 1" oder "Lou Smog Integral 1"). Bildet man mit dem mathematischen Integral die Summe von Flächenstücken, so bildet man mit diesen Integral-Bänden eine Art Summe an Fakten und Erzählungen, die zu einer Serie gehören, womit folglich eine Gesamtschau auf ein Stück Comiczeitgeschichte möglich wird. Dieses Mal leistet Volker Hamann die gründliche Einordnung von "Sven Janssen" in den frankobelgischen Comic der 1960er Jahre. Damit erklärt sich dann, warum der Abenteurer Sven Janssen in der zweiten Erzählung ein anderes Umfeld erhält, in der nicht mehr die Tante samt Diener, sondern seine Familie mit einem roten VW-Bulli an Svens Seite steht. Sven verdingt sich als Fotojournalist. Mit dem roten Bulli erreichen die Janssens Afrika, wo sie bedrohliche Situationen mit gefährlichen Tieren, Pygmäen und Deutschen durchzustehen haben (zwei vertauschte Seiten stören dabei nicht wirklich). Es geht für das UN-Kinderhilfswerk und andere Auftraggeber oder privat nach Asien, Lateinamerika, Portugal und mehrmals nach Afrika mit Erzählungen, denen man ihr Alter natürlich anmerken sollte. (adi)

 
Guilherme Balbi/Sherri L. Smith: Avatar - Das Blut von Pandora 1 Avatar - Das Blut von Pandora 1 (Sherri L. Smith/Guilherme Balbi, Panini 2023, 92 S., SC, farbig)
Mit Hilfe seines Avatars konnte sich Jake Sully im Auftrag einer Bergbaufirma auf dem Mond Pandora bei den Ureinwohnern, den Na'vi, um deren Einsicht bemühen, ihren angestammten Platz wegen der darunterliegenden Bodenschätze verlassen zu müssen. Die Na'vi lehnten das entschieden ab. Es endete mit einem Angriff der brutalen Miliz der Firma auf die Heimat der Na'vi und unterbrach auch Jakes Beziehung zu seiner geliebten Neytiri. Aber es kam im so erfolgreichen Film von 2009 für Jake und Neytiri zu einem glücklichen Ende und später zu einigen Kindern: Neteyam, Kiri, Lo'ak und Tuktirey. Zum Ritual der Aufnahme Jakes bei den Na'vi gehörte das Zureiten eines Drachens. Das gelang ihm dank Geschick und Ausdauer so wie Old Shatterhand bei Mr. Henrys Rotschimmel. Jetzt aber steht sein Sohn Lo'ak vor dieser gefährlichen Aufgabe, wovon der erste Teil dieses Comics erzählt, der anschließend von den Vorbereitungen auf die Rückkehr der Bergbaufirma und vom menschlichen Kriegswaisen Spider handelt, der sich auf Pandora nur mit Schutzmaske aufhalten kann. – Dieser erste von drei Teilen leitet als Prequel zum aktuellen Avatar-Film "The Way of Water" auch zeichnerisch gelungen in die verzaubernde, urweltliche Atmosphäre Pandoras ein, dessen Natur und Kultur sich ein weiteres Mal ökonomischen, terrestrischen Interessen unterordnen soll. (adi)

 
Jim Ottaviani/Jerel Dye: Einstein Einstein (Jim Ottaviani/Jerel Dye, Panini 2023, 304 S., HC, farbig)
Mit einer solchen Persönlichkeit wie der des leidenschaftlich neugierigen Physik-Genies Albert Einsteins lohnt sich die Auseinandersetzung unter mehrerlei Blickwinkeln. Diese Biografie zeichnet zuvorderst seinen Werdegang und Lebensweg nach. Dabei lassen die Autoren auch die Grundzüge der Erkenntnisse Einsteins aufscheinen, ohne dass allzu sehr ins Detail gegangen wird. Anders als im Sach-Comic "Einstein für Anfänger" von 1979, der eigentlich kein Comic ist, sondern ein illustriertes Sachbuch, ist das nun vorliegende "Einstein" ein seitenstarker, veritabler Comic, der das Hin und Her in der Karriere des Neudenkers unter Berücksichtigung der historischen Geschehnisse ins Bild setzt, wobei sein kritikwürdiger Umgang mit seinen Frauen und Kindern ganz und gar nicht ausgespart wird. Während es der damalige Sach-Comic des Physikers Joseph Schwartz den leidlich mit dem Satz des Pythagoras, den Newtonschen Gesetzen und etwas Algebra vertrauten LeserInnen ermöglichte, verständig bis zur famosen Gleichung E = m · c² zu gelangen, so legen es die Autoren dieses neuen Buchs nicht darauf an, eine Art Physik-Lehrbuch vorzulegen. Immerhin behandeln sie auch die Ideen zur allgemeinen, während der Sach-Comic sich auf die spezielle Relativitätstheorie beschränkt. Ob nun Heisenbergs Unschärfe, Bohrs Atommodelle oder Schrödingers Katze, das Buch bietet genug Anreize, sich mit physikalischen Phänomenen näher zu beschäftigen. Das James-Webb-Weltraumteleskop zeigte kürzlich "stark gelinste Hintergrundgalaxien". Einstein wäre begeistert, welche Ergebnisse seine im Buch beschriebenen Ideen heute erbringen. (adi)

 
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